Heimatverein Eystrup Grafschaft Hoya e.V.

Gedenktafelenthüllung

Unsere früheren Veranstaltungen

Enthüllung einer Gedenktafel

Am 29. November 2016 um 8:30 Uhr hatten sich mehrere Bürger Eystrups sowie geladene Gäste vor dem heutigen Wohnhaus Bahnhofstraße 75, dem ehemaligen Eystruper Postamt, eingefunden, um an der Enthüllung einer Gedenktafel teilzunehmen.

Vor genau 65 Jahren explodierte zu diesem Zeitpunkt die erste von insgesamt drei Paketbomben.

Dabei wurde die  damals 18-jährige Kontoristin der Marmeladenfabrik Göbber, Margret Grüneklee,  die wie jeden Morgen üblich, die Geschäftspost für die Firma abholte, durch die Wucht der Paketbombenexpolsion auf der Stelle getötet.
Ihr Vater und ihr Bruder, die beide als Postbeamte im Schalterraum tätig waren, wurden ebenso wie weitere Personen teilweise schwer verletzt.

Nur wenige Stunden später explodierte bei den Bremer Nachrichten eine weitere Bombe und tötete den Chefredakteur Dr. Adolf Wolfard. Seine Sekretärin und der Feuilleton-Chef der Zeitung wurden schwer verletzt.

Die dritte Bombe an den Futtermittelhersteller Anton Höing explodierte glücklicherweise nicht.
Gedenktafelenthüllung
Der Anstoß zur Anbringung einer Gedenktafel  kam von Dieter Reis, als er wenige Monate zuvor im Heimatverein sein Buch „Nur vom Empfänger persönlich zu öffnen“ vorstellte, in dem er diesen ersten großen Kriminalfall der noch jungen Bundesrepublik in Form eines Tatsachenromans bearbeitet hat.

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Als Täter wurde später der in Drakenburg lebende Erich von Halacz ermittelt.

Der damalige Harke-Chefredakteur Erich Prüssner erkannte im Dezember 1951 den Täter auf einem Phantombild wieder.

Von Halacz hatte sich bei ihm um eine Anstellung beworben.

Gedenktafelenthüllung
Dr. Dirk Götting vom Polizeimuseum in Nienburg erinnerte über die 1951 dezentral aufgebaute Polizei und über Tausende Hinweise zum Täter.

„Vor zwei Jahren haben wir im Museum diesem ersten großen Kriminalfall nach dem Krieg eine Ausstellung gewidmet, mit dem Original Fahndungsplakat ohne Phantombild.“

Die Sonderausstellung des Polizeimuseums Nienburg unter den Titel:
"Soko S – Die Jagd nach dem Bombenattentäter von Bremen und Eystrup"
wird ab 21.Januar 2017 in den Räumen des Heimatvereins Eystrup zu sehen sein.

Gedenktafelenthüllung
Eystrups Bürgermeister Jost Egen, erster von links, begrüßte für die Gemeinde die Anbringung der Gedenktafel „als eine Mahnung für die Zukunft“.

Michael Mayntz, 2. von links, der als Vertreter der Marmeladenfabrik Göbber ebenfalls an der Gedenkfeier teilnahm,  berichtete:

"Das Paket war an meinen Großvater, dem damaligen Chef der Marmeladenfabrik, adressiert. Mein Vater war damals zehn Jahre alt. In unserer Familie sind die Paketbombe und die Folgen immer wieder ein Thema, auch bei meinen Kindern“.

Reinhold Grüneklee, dritter von inks, ein Neffe der getöteten Margret Grüneklee, war ebenfalls der Einladung zur Gedenktafel-Enthüllung gefolgt und enthüllte am Ende der Gedenkveranstaltung die Tafel.



Gedenktafelenthüllung
Die Gedenktafel am Wohnhaus Bahnhofstraße 75.
Gedenktafel am Wohnhaus Bahnhofstraße 75