1899 ließ Generalleutnant Julius von Tschirschnitz diese Villa als Altersruhesitz vom Eystruper Zimmermeister Heinrich Koopmann errichten.
Nach dem Tod des Erbauers 1921 wurde das Anwesen an die aus Amerika zurückgekehrte Bankiersfamilie Wilhelm Ohle verkauft.
Deren beider Söhne William und Adolf bewohnten danach das Haus Nr. 72.
2001 wurde es zu einem Pflege- und Betreuungszentrum umgebaut.
Es hält insgesamt 48 Plätze im vollstationären Pflegeheimbereich und 2 für das Betreute Wohnen vor.
Das im abgebildeten Zeitungsratikel erwähnte "Suhrhoff´s Hotel" ist das heutige Bahnhofshotel Parrmann.
Bericht aus dem Hoyaer Wochenblatt vom 26. August 1899
Die Überschrift der abgebildeten Bauzeichnung lautet:
"Zeichnung zum Neubaueiner Villa für Sr. Exelenz Herrn Generalleutnant v. Tschirschnitz in Eystrup"
Bauzeichung der Villa von Tschirschnitz, erstellt von Zimmermeister Heinrich Koopmann
Generalmajor Julius von Tschirschnitz und Frau Borchers im Garten der Villa
Diese Aufnahme zeigt die Rückseite des Hauses
Ernst von Tschirschnitz ("Bobbel")
Von den Nachkommen des Generalmajor Julius von Tschirschnitz ist in Eystrup nur sein Sohn Ernst bekannt; man nannte ihn liebevoll, „Bobbel".
Er betrieb einen Kohlen- und Baustoffhandel an der Hauptstraße.
Ernst von Tschirschnitz verstarb nach dem 2. Weltkrieg.
Seine vier Kinder sind in Eystrup aufgewachsen.
Georg von Tschirschnitz
Sein Sohn Georg betrieb ebenfalls einen Handel mit Baustoffen und Kohle am Eystruper Bahnhof.
Die älteste Tochter Irmgard verschlug es nach Pommern, wo sie eine Lehre in Haus- und Landwirtschaft absolvierte und den Gutsbesitzer und Major Carl von Tiedemann heiratete.
Von den zwei Söhnen fiel einer, der andere soll nach Kanada ausgewandert sein.
Edith von Tschirschnitz
Die 1903 geborene Edith war mit einem Geschäftsmann“ de Mendelsohn“ verehelicht. Edith verstarb 1972.
Die 1904 geborene jüngste Schwester Else (Elsbeth) heiratete im vorgeschrittenen Alter ihre alte Jugendbekanntschaft, den Generalmajor Heinrich Otto von Nordheim.
Sie verbrachten ihren Lebensabend in einem Neubau am Alexanderweg. Else von Nordheim verstarb 1971, ihr Ehegatte 1973. Beide sind in Eystrup beigesetzt neben Schwester Edith.
Alte Rechnung der Firma Georg von Tschirschnitz von 1938