Sehr geehrte Besucher,
obwohl wir 2013 in Eystrup das 100-jährige Bestehen der Eystruper Schule feiern konnten, beginnt die eigentliche Geschichte der Eystruper Schule, genauer gesagt Schulen, schon einige Jahrhunderte früher.
Dabei stützt sich dieser Beitrag zur Heimatgeschichte auf Unterlagen und Aufzeichnungen aus dem Archiv des Heimatvereins sowie Fotografien, die uns von Käthe Kahle und Gerhard Rosebrock aus ihren privaten Sammlungen zur Verfügung gestellt wurden.
Dafür gebührt ihnen unsere große Anerkennung und unser herzlicher Dank. Sollten Sie in Ihren Fotoalben auch noch über alte Aufnahmen aus Ihrer Schulzeit verfügen, die wir veröffentlichen dürfen, dann würden wir uns sehr freuen, wenn sie uns diese für eine Reproduktion zur Verfügung stellen würden. Sie erhalten die Originale selbstverständlich zurück. Über Ergänzungen, Namen der abgebildeten Personen, Anregungen und Wünsche oder konstruktive Kritik würden wir uns aber auch freuen. Viel Freude beim Lesen und Betrachten der Schulgeschichte.
Das Schulwesen der Vergangenheit
Während die heutigen Schulkinder in modern beheizten Klassenzimmern - fein säuberlich nach Jahrgängen getrennt unterrichtet werden, wurden ihre Urgroßeltern noch in einfachen Dorfschulen in Einheitsklassen unterrichtet. Obwohl seit 1717 die allgemeine Schulpflicht in Preußen eingeführt wurde, fiel der Unterricht in den Wintermonaten an vielen Schulen gänzlich aus.
Die zuweilen schlechten Straßenverhältnisse und die Kälte machten es den Kindern unmöglich, die Schule regelmäßig zu besuchen. Es wurde jedoch nach einem Schulgesetz aus dem Jahre 1763 in einigen Dörfern die sogenannte Winter- und Sommerschule eingerichtet. Danach wurde ein dreimaliger Schulbesuch in der Woche vorgeschrieben. Nach einem Landrecht aus dem Jahre 1794 wurde dann der tägliche Schulbesuch zur Pflicht gemacht.
Es kam aber trotzdem vor, dass die Eltern ihre Kinder, die fast alle in der Landwirtschaft tätig waren und zu Hause mithelfen mussten, nicht regelmäßig und im übrigen erst mit 8 oder 9 Jahren in die Schule schickten. Schulklassen mit mehr als 100 Schülern, die von einem Lehrer unterrichtet wurden, waren keine Seltenheit. " Die Lehrer hatten meist keine gute Ausbildung und wurden überdies schlecht bezahlt. Oft unterrichteten aus dem Heer entlassene Soldaten die Kinder.
Die Eltern zahlten für die Unterrichtung ihrer Kinder ein Schulgeld. In der kalten Jahreszeit mußte von den Schülern noch Feuerholz mitgebracht werden. Die Schulaufsicht unterlag der Kirche. Der Superintendent war gleichzeitig Schulinspektor. Während die Pastoren in den Gemeinden die Aufsicht über die Schulen ausübten, versah der Küster gleichzeitig das Lehreramt.