Heimatverein Eystrup Grafschaft Hoya e.V.

Eystrups Gasthäuser

Standort 5
Gasthaus "Rosenbrock", Gasthaus "Block", Gasthaus "Brinkmann"
Hauptstraße 29, (alt Nr. 25)

Das wohl älteste Gasthaus in Eystrup war die Krugstelle 25, die den Eystrupern unter den Namen ihrer jeweiligen Besitzer Rosenbrock, Block und Brinkmann bekannter sein dürfte.

Es befand sich bis 2006 an der Hauptstraße 29, auf dem Gelände des heutigen "Netto-Marktes".

Das Wohnhaus dieser Krugstelle wurde 1695 erbaut. Es befand sich dort ein Speicher zum Logieren und eine Schankwirtschaft.

So weist es ein Eystruper Kirchenbuch aus.

Über die danach folgenden 126 Jahre liegen uns leider keine Unterlagen vor.

1821 verließ der Altenteiler Dietrich Segelke die Krugstelle Nr. 25, die dann Johann Friedrich Christian Anton Kleine, geb. 9.12.1793 in Eystrup annahm.

Kleine baute diese Krugstelle nach seiner Hochzeit 1825 zu einem Gasthaus „Großer Krüger“ aus.

Seine Tochter Marie Rebecca Elisabeth heiratete 1848 Johann Friedrich Wilhelm Rosenbrock, der später das Kleinesche Gasthaus übernahm.

Die Besitzerfolge lässt sich von 1695 bis heute nachvollziehen.

Besitzer und Pächter:
Gerke Eimbken
Familie Bödecker
Dietrich Segelke
Christian Kleine
Johann Rosenbrock
Fritz Block (ab 1908)
Else Block (ab 1943)
Helmut Gimbel (ab 1959)
Else Block und Fritz Brinkmann (ab 1961)
Fritz Brinkmann (ab 1979)
Anneliese Brinkmann (ab 1988)
Abriss 2006

Besitzer:
Johann Rosenbrock


Hoyaer Wochenblatt vom 22.11.1900
Hoyaer Wochenblatt vom 22.11.1900
Gasthaus Rosenbrock, Ansichtskarte um 1900
Ansichtskarte um 1900

Besitzer:
1908 Fritz Block

Im November 1908 übernimmt der Maurermeister und Gastwirt Fritz Block, der zuvor das Papenhausen´sche Besitztum in Balge gepachtet hatte, das Rosenbrock´sche Gasthaus in Eystrup.

Hoyaer Wochenblatt vom 13.08.1909
Hoyaer Wochenblatt vom 13.08.1909
Hoyaer Wochenblatt vom 24.12.1909
Hoyaer Wochenblatt vom 25.12.1900
Hoyaer Wochenblatt vom 24.12.1909
Hoyaer Wochenblatt vom 24.12.1909
Fritz Block
Fritz Block
Gasthaus Block, Ansichtskarte um 1930
Ansichtskarte um 1930

Die 30er und 40er Jahre

1938 lässt Fritz Block durch den Eystruper Zimmermeister Friedrich Koopmann den Neubau eines Saales entwerfen und bauen, der sowohl für große Veranstaltungen als auch für Kinovorführungen mit 200 Personen genutzt werden kann.

Hoyaer Wochenblatt vom 26.11.1938
Hoyaer Wochenblatt vom 26.11.1938 
Zeichnung zum Neubau eines Saales für Herrn Fritz Block Gastwirt in Eystrup/Weser Haus Nr.25.
Zeichnung zum Neubau eines Saales für Herrn Fritz Block Gastwirt in Eystrup/Weser Haus Nr.25.
Anzeige im Hoyaer Wochenblatt vom 20.12.1940
Wie im gesamten Deutschen Reich wurden in Eystrup während des Natinalsozialismus auch die schlimmsten propagandistischen Filme gezeigt.
Anzeige im Hoyaer Wochenblatt vom 20.12.1940
Todesanzeige Fritz Block

Besitzerin:
Else Block

Nach dem Krieg übernimmt Else Block das Gasthaus.

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Else Block
Gasthaus Block, Ansichtskarte um 1960
Ansichtskarte um 1960
Großer Saal, der auch Anfang der 50er Jahre noch als Kinosaal genutzt wurde
Großer Saal, der auch Anfang der 50er Jahre noch als Kinosaal genutzt wurde
Clubzimmer in den 50er Jahren
Clubzimmer in den 50er Jahren

Pächter:
1959 Helmut Gimbel

1959 verpachtete Else Block das Gasthaus Block für 2 Jahre an den aus Bremen kommenden Helmut Gimbel.

Mitgesellschafter:
1961 Fritz Brinkmann

Nach Beendigung des Pachtvertages mit Helmut Gimbel trat Fritz Brinkmann, der zuvor die "Altdeutsche Bierstube" von August Weber verkauft hatte, 1961 als Mitgesellschafter in das Gasthaus Block ein und führte die Gastwirtschaft und den Hotelbetrieb weiter.

Im Laufe der Jahre wurde viel renoviert und umgebaut.

So konnte 1966 eine Doppelkegelbahn in Betrieb genommen werden.

Anneliese und Fritz Brinkmann
Anneliese und Fritz Brinkmann
Moderne Doppelkegelbahn
Eine moderne Doppelkegelbahn...
Kegelgruppe
...die bei vielen Kegelgruppen hohen Anklang fand.

Besitzer:
1979 Fritz Brinkmann

Nach dem Tod von Else Block am 09.05.1972 wurde die Mitinhaberschaft aufgelöst und Fritz Brinkmann kaufte das Gasthaus am 30.6.1979 endgültig von den Blockschen Erben, der Familie Hurtzig.

Aus dem "Gasthaus Block" wurde das "Gasthaus Brinkmannn".

Es standen Clubräume und Gästezimmer zur Verfügung und vor allem ein Saal für 250 Personen, der sich deshalb besonders für Großveranstaltungen eignete.

Unzählige Bälle und Veranstaltungen der ortsansässigen Vereine wurden im Gasthaus Brinkmann ausgerichtet.

Gasthaus Brinkmann, Aufnahme um 1990
Aufnahme um 1990
Die Gaststube, das Herzstück des Hauses
Die Gaststube, das Herzstück des Hauses
Der große Saal in dem so manches Fest gefeiert wurde.
Der große Saal in dem so manches Fest gefeiert wurde.
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Auch so manche Familienfeier fand hier statt
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Clubzimmer im Gasthaus Brinkmann
Der Eingangsbereich des Gasthauses.
Der Eingangsbereich des Gasthauses.
Der Eingangsbereich des Gasthauses.
Rechts der Eingang zur Gaststube.

Nach dem Tod von Fritz Brinkmann am 24.02.1988 ging das Gasthaus in den Besitz seiner Frau Anneliese über.

Es wurde danach von ihr mit maßgeblicher Unterstützung durch ihrer Schwiegertochter Kirsten bis zum Jahr 2006 weitergeführt.

Dann entschied man sich, den Betrieb aufzugeben.

Eine schwere Entscheidung, die die Familie Brinkmann, vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Entwicklung im Gaststättengewerbe, jedoch bis heute nicht bereut hat.

Nach über 300 Jahren schloss dann 2006 das weit über die Grenzen Eystrups hinaus bekannte älteste Wirtshaus Eystrup für immer die Türen.

Auf dem ehemaligen Standort befindet sich heute  der "Netto-Markt".

Famile Brinkmann von links:  Mutter Kerstin, Arne und Jan, Großmutter Anneliese und Vater Friedrich ("Fietze") Brinkmann
Famile Brinkmann von links:
Mutter Kirsten, Arne und Jan, Großmutter Anneliese und Vater Friedrich ("Fietze") Brinkmann
Abriss 2006
Abriss 2006
Abriss 2006
Abriss 2006

So werden es wohl viele Gäste in Erinnerung behalten.

Gsthaus Brinkmann Juni 2000
Gasthaus Brinkmann Juni 2000